Carfreitag 2018 Ruhrpark Bochum | US Car Treffen | JP Performance

Carfreitag auf der Route fernab vom Glaubenskrieg

Bochum/Dortmund. Tuning, Chrom und Klönen im Pott gehört zusammen wie Brot und Butter. Deshalb war der Ruhrpark für Carfreitag 2018 eine der schönsten Anlaufstellen, die das Land zu bieten hat. In Seelenruhe und mit hochwertig restaurierten US-Cars, Oldtimern und Youngtimern ließ es sich bei 14 Grad aushalten. Die angenehmen Temperaturen trugen zum Treiben am Ruhrpark bei, sodass locker 1500 Fahrzeuge über den Tag verteilt den Carfreitag im Bochum genießen konnten. Und wenn man schonmal im Pütt ist, lässt man sich den Besuch bei JP Performance nicht nehmen.

Polizeikontrollen am Carfreitag 2018 sorgen für Wirbel

Der Carfreitag 2018 stand unter schlechten Vorzeichen: Medienrummel um Raser, Stadtverbot für Tuner in Paderborn und die Ankündigung von Großkontrollen. Just heute morgen eine Meldung, dass Justizminister Peter Biesenbach von der CDU in Zukunft Raser enteignen will. Nach Möglichkeit sollen die Behörden auch Preisgelder und Trophäen der „Möchtegern-Rennfahrer“ beschlagnahmen, hieß es. Irgendwie muss das Osterloch ja gefüllt werden.

Autofans beim Ruhrpark Bochum zum Carfreitag 2018.

Das Auto ist ein politisches Thema und besonders dann wenn es um Emotionen geht.
So blieben unsere Sportgeräte zu Hause stehen. Besser so, denn schon kurz hinter Bielefeld machte die Autobahnpolizei unter Anderem mit zivilien Kontrollen den Tunern das Leben schwer. Unser W202 rauschte im Serienzustand entspannt am Getümmel vorbei. Währenddessen ratterte das Mobiltelefon mit neuen Beiträgen aus Autogruppen. Überall in Deutschland herrschte Ausnahmezustand. Verteilte Platzverweise, vielerorts Großkontrollen und einige stillgelegte Fahrzeuge wurden beklagt. Hat ja irgendwie was von Kriegsberichterstattung, oder?

Ruhrpark Bochum mit über 1000 Autos

Uns hingegen erwartete ein umwerfendes Szenario am Ruhrpark Bochum. Unmengen großartig restaurierter US-Cars und Oldtimer,

Oldtimer Mercedes S300 Cabriolet A
Mercedes-Benz S 300 Cabriolet A.

sowie Youngtimer und einige Tuning-Autos füllten den Platz mit glänzendem Leben.
Dazu viel Publikumsverkehr mit ganzen Familien, die das bunte Treiben staunend verfolgten. Schließlich stand Automobilgeschichte auf dem Parkplatz, die noch immer bewegt wird und teils besser aussieht als vom Werk. Das Highlight in dieser Richtung war ein perfekt, restauriertes und aufbereitetes Mercedes-Benz 300 S Cabriolet A, das in perfektem schwarzen Lack stehend als Spiegelfäche dienen konnte. Auch der Innenraum in beigem Leder war in einem atemberaubenden Zustand.

Entspannte Atmosphäre und beste Qualität

Aber auch andere Schönheiten auf vier Rädern waren zu bestaunen. Die Könige des alten Blechs waren unter Anderem ein Cargo-Truck Serie M35 der US Army. Dessen Besitzer waren Redneck-mäßig im Army-Look und mit Sonnenbrille unterwegs.

US ARMY M35-Serie 2.5-Tonnen 6×6 Cargo Truck.

Aber auch zahlreiche weitere US-Cars aus den Fifties und Sixties überzeugten mit poliertem Chrom und frisch gesatteltem Gestühl. Rockybilly-Tollen und Pettycoats waren da nicht weit. Auch einige Besitzer von Musclecars und älteren und neueren Tuning-Fahrzeugen waren mit vor Ort.

Durch die hohe Qualität und das ebenso hohe Durchschnittsalter der Autofans ergab sich eine friedliche und Pütt-typisch aufgeschlossene Atmosphäre. Zwischen den Zechen plauscht man noch mit Fremden und hat seinen Spaß. Eine echte alternative zum Carfreitag mit hängenden Auspuffanlagen, schleifenden Rädern und Alarmanlagen-Getöse. Aber ein bisschen moderne Action darf ja sein. Wenn man an so einem Tag nicht etwas Gummi gerochen hat, ist mal als Autofan entweder Senior oder bei der falschen Veranstaltung. Der Fahrer eines leergeräumten Celica ließ zumindest bei der Einfahrt etwas Gummi.

Besuch bei JP Performance in Dortmund

JP Performance Porsche 911 (964).

Trotz der Tatsache dass JP ebenfalls samt Entourage im Ruhrpark unterwegs war, entschlossen wir uns der Tuningschmiede einen Besuch abzustatten. Schließlich hat gerade erst der „Big Boost Burger“ von Jean-Piere Krämer in seinen Hallen in Dortmund eröffnet und zu Carfreitag erwarteten wird dort auch ein paar Tuningjünger. Nach siebzehn Kilometern über die zweispurigen Verkehrsadern des Ruhrgebiets war sicher, dass wir uns nicht getäuscht hatten. Beider Straßenseiten waren zugeparkt und viel Laufkundschaft unterwegs. Innen war Alles gut gefüllt, sodass sich die Schlangen am Burgerthresen zweireihig in die Länge zogen. Was der Tuner aus dem Ruhrpott in den letzten Jahren hochgezogen hat ist eine Art der Prominenz, die man in dieser Art nicht zweimal findet. Seine eingeschworene Fangemeinde nimmt den Lifestyle voll an und vergnügt sich im Umfeld des Szenestars. Dass JP nicht anwesend war, spielte dabei scheinbar kaum eine Rolle. Manchmal reicht es auch schon, wenn ein Skyline und ein Porsche in der Nähe ist und es was zu futtern gibt.

Fotostrecke vom Ruhrpark und JP Performance